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Schritt für Schritt: Die wichtigsten Punkte beim gesunden Gehen

Das Gehen ist für die meisten Menschen etwas Alltägliches, über das sie nicht tiefergehend nachdenken. Dennoch tragen unsere Füße den ganzen Tag lang die Last unseres Körpers und leisten dabei enorm viel. Die Bewegungsabläufe beim Gehen sind dabei komplex und viele verschiedene Muskeln, Knochen und Gehirnareale sind an diesem Prozess beteiligt. Höchste Zeit, einen genaueren Blick auf den „gesunden“ Bewegungsablauf beim Gehen zu werfen – und auf die Frage, welche Rolle die Schuhe dabei spielen.


Inhaltsverzeichnis


Was passiert eigentlich beim Gehen?

Vermutlich haben Sie, wie die meisten Menschen, noch nie bewusst darauf geachtet, welche einzelnen Bewegungen Sie beim Gehen ausführen. Tatsächlich gibt es sogar verschiedene Arten wie den Fersen- oder Mittelfußgang.

Unterschieden wird zudem zwischen dem Gehen und dem Laufen:

  • Beim Gehen berühren bei einem Schritt beide Füße gleichzeitig den Boden.
  • Beim Laufen hat hingegen immer nur ein Fuß Bodenkontakt. Beide Arten finden jedoch in zwei Phasen statt:

  1. Standphase
    Während der Standphase berührt der Fuß den Boden. Es handelt sich somit um jenen Zeitraum, in dem der Bodenkontakt des Fußes beginnt – bis der Zeh wieder abgehoben wird. Hierbei kommen verschiedene Muskeln zum Einsatz, vor allem die vordere Oberschenkelmuskulatur.

  2. Schwungphase
    Dementsprechend bezeichnet die Schwungphase den Zeitraum zwischen dem Abheben der Zehen bis zum ersten Moment, in dem wieder ein Bodenkontakt stattfindet. Diese Schwungphase ist wiederum unterteilt in die Beschleunigungsphase, sprich das schnelle Abheben des Fußes, und die Abbremsphase beim Aufsetzen. Besonders aktiv sind in diesem Fall die hintere Oberschenkelmuskulatur, aber auch der Hüftbeuger und die Wadenmuskeln.

Wie sieht ein (un-) gesunder Bewegungsablauf aus?

Nicht jeder Mensch, der scheinbar problemlos gehen kann, hat aber automatisch einen gesunden Bewegungsablauf. Denn es gibt viele Faktoren, die zu Dysbalancen führen können.


Schmerzen können zum Beispiel dafür sorgen, dass Sie einen Fuß weniger stark belasten als den anderen. Oder eine zu schwache Muskulatur führt dazu, dass Sie ungleichmäßig zwischen Stand- und Schwungphase wechseln, ohne dies zu merken. Mögliche Beispiele gibt es viele. Ein gesunder Bewegungsablauf zeichnet sich also aus durch:


  • Gleichmäßigkeit
    Normalerweise werden beim Gehen beide Füße gleich stark belastet. Somit kommen die Muskeln auch gemeinsam zum Einsatz und werden gleichermaßen trainiert, wodurch eine natürliche Balance entsteht. Weiterhin sollten Sie darauf achten, den gesamten Fuß zu nutzen und beide Füße ordentlich abzurollen. So können Sie Unebenheiten besser ausgleichen und Sie verhindern eine einseitige Abnutzung oder Fehlhaltung. Stattdessen entwickelt sich ein rhythmischer Wechsel zwischen der Stand- und der Schwungphase. Alles in allem, wirkt das Gangbild flüssig und ausgewogen.

  • Fließende Bewegungen
    Flüssig ist ein wichtiges Stichwort. Denn Schmerzen, Verletzungen und andere Einschränkungen führen häufig zu stockenden Bewegungen. Diese können als Humpeln sehr auffällig sein, aber auch dezent und beinahe unmerklich stattfinden. Manchmal sind solche stockenden oder ungleichmäßigen Bewegungen nur bei genauem Hinsehen zu erkennen oder sie lassen sich durch ein aufmerksames hinhören feststellen, weil beispielsweise ein Fuß eher schleifende Bewegungen hinterlässt oder der Rhythmus nicht stimmt. Besonders häufig treten solche ungesunden Bewegungsabläufe auf, wenn ein Gelenk steif ist oder schmerzt. Doch sie können auch dauerhaft bleiben, obwohl die Ursache wie eine Verletzung längst ausgeheilt ist – nur, weil sie bereits ins motorische Gedächtnis übergegangen und zu einer Gewohnheit geworden sind.

  • Mittelfußbelastung
    Beim normalen und gesunden Gehen findet vor allem eine Mittelfußbelastung statt. Der Fuß wird dabei auf der Ferse angesetzt und über den gesamten Fuß bis zu den Zehen abgerollt. Das Aufsetzen findet jedoch sanft und eher im mittleren Fersenbereich als zu stockend statt. Eine tatsächliche Fersenbelastung bedeutet nämlich eine große Belastung für die Gelenke durch das plötzliche Stoppen. Eine Vorfußbelastung kommt hingegen in schwierigem Gelände oder beim Joggen zum Einsatz. Die Mittelfußbelastung stellt einen Kompromiss und oftmals die beste Wahl dar, wenn Sie auf wechselnden Untergründen, unebenen Wegen oder leicht abschüssig unterwegs sind.

  • Gleichgewicht
    Da beim Gehen zeitweise beide Füße gleichzeitig den Boden berühren, ist es in der Regel kein Problem, hierbei das Gleichgewicht zu halten. Jedoch können gewisse Erkrankungen oder Gleichgewichtsstörungen zu einem Schwanken oder Stolpern führen. Tritt dies selten auf, ist das normal und unbedenklich. Doch wer häufig oder immer entsprechende Symptome zeigt, hat kein gesundes Gangbild und sollte die Ursachen abklären lassen.

  • Ganzheitlichkeit
    Übrigens findet das Gehen oder Laufen nicht nur in den Beinen sowie Füßen statt. Der ganze Körper bewegt sich. Die Arme schwingen locker mit. Die Hüfte schwankt im Takt hin und her. Die Rumpfmuskulatur spannt sich an. Die Augen scannen den Weg. Ein gesunder Bewegungsablauf ist daher ein ganzheitlicher Prozess.

Es ist somit durchaus interessant, einmal sein eigenes Gangbild zu überprüfen. Sollten Sie Besonderheiten entdecken, wie ein Humpeln, ein Ungleichgewicht oder Ähnliches, müssen Sie aber nicht gleich zum Arzt. In den meisten Fällen sind die Ursachen harmlos und einfach einer schwachen Muskulatur, einer schlechten Angewohnheit oder einem steigenden Lebensalter geschuldet.

Schon einige simple Übungen können dann dabei helfen, wieder in den natürlichen und gesunden Bewegungsablauf zu finden. Ergeben sich jedoch Schmerzen, die Symptome werden schlimmer oder die Übungen zeigen keine Wirkung, empfiehlt sich doch eine ärztliche Abklärung sowie unter Umständen eine physiotherapeutische Behandlung.

Das kleine ABC des „richtigen“ Gehens

Sie sehen bereits, dass das Gehen auf den zweiten Blick deutlich komplexer ist, als auf den ersten Blick gedacht. Damit Sie den Prozess bestmöglich verstehen und somit „richtig“ umsetzen können, ist es daher sinnvoll, erst einmal die wichtigsten Begriffe rund um das Thema zu klären.


  • Abrollverhalten:
    Beim Gehen sowie Laufen findet stets ein Abrollen des Fußes statt. Manchmal kommt dabei der gesamte Fuß von der Ferse bis zu den Zehen zum Einsatz, ein anderes Mal nur ein Teil des Fußes – beispielsweise beim Vorfußlauf. Das Abrollen sollte aber stets vollständig und flüssig möglich sein, sprich ohne Schmerzen oder Steifigkeiten. Zudem findet ein gesundes Abrollen mittig auf dem Fuß statt, nicht nach außen oder nach innen gekippt.

  • Seitenstabilität:
    28 Knochen, 114 Bändern und 20 Muskeln sind im Fuß und Fußgelenk dafür verantwortlich, dass der Bewegungsablauf natürlich und gesund stattfinden kann und die Füße vor Verletzungen geschützt werden. Sie verhindern somit auch ein Umknicken, sprich der Fuß bleibt stabil, selbst bei einem unebenen Boden. Eine gewisse Beweglichkeit zu den Seiten ist hie rbei normal und erwünscht. Jedoch verhindert eine hohe Seitenstabilität ein plötzliches sowie unkontrolliertes Wegknicken, das zu Verletzungen wie Bänderrissen oder Knochenbrüchen führen kann.

  • Ballengang:
    Der Ballengang wird häufig auch Vorfußlauf genannt. Wie erwähnt, handelt es sich dabei um einen speziellen Gang, bei welchem der Fuß erst im Ballenbereich aufgesetzt und nach vorne abgerollt wird. Der Bodenkontakt ist somit kürzer und auf den vorderen Fußbereich beschränkt. Das ermöglicht ein besseres Abfedern so wie mehr Geschwindigkeit, weshalb der Ballengang vor allem beim Lauftraining eingesetzt wird.

  • Zehengang:
    Der sogenannte Zehengang wird hingegen beim tatsächlichen Laufen oder Gehen überhaupt nicht genutzt. Er stellt stattdessen eine wichtige Maßnahme dar, wenn es um einen klinischen Funktionstest für die Kraftprüfung der Wadenmuskulatur geht.

  • Längsgewölbe:
    Jeder Fuß ist gewölbt, wobei dieses Fußgewölbe sowohl längs als auch quer betrachtet wird. Das Längsgewölbe bezeichnet die Wölbung in der Sagittalebene.

  • Quergewölbe:
    Beim Quergewölbe handelt es sich hingegen um eine Wölbung in der Frontalebene. Nicht bei jedem Menschen sind diese Wölbungen korrekt ausgeprägt, beispielswiese beim Plattfuß. Gewisse Maßnahmen wie ein gezieltes Training oder die Wahl spezieller Schuhe oder Einlagen können dann helfen.

Und welche Rolle spielen nun die Schuhe?

Auch, wenn es komplex erscheint, sollten Sie sich einmal mit dem gesunden Gehen auseinandersetzen – und gegebenenfalls Ihre Gewohnheiten ändern. Denn oft schleichen sich über die Jahre gewisse Fehlstellungen oder falsche Bewegungsabläufe ein.


Das ist zum Beispiel der Fall, wenn Sie eine Verletzung hatten und sich eine einseitige Belastung angewöhnt haben. Doch ein ungesundes Gehen kann zahlreiche Folgeprobleme nach sich ziehen, zum Beispiel eine Fehl- oder Überlastung von Gelenken und daraus resultierende Schmerzen.


Umso wichtiger ist es, dass Sie (wieder) richtig gehen und dabei spielen auch die Schuhe eine wichtige Rolle, wie im letzten Punkt deutlich geworden ist. Denn diese müssen…


  • …dem Fuß ausreichend Bewegungsfreiheit bieten, damit sich der Fuß natürlich bewegen und ordentlich abrollen kann. Eine weiche Sohle sowie flexible Obermaterialien sind dementsprechend wichtig, wenn Sie nach neuen Schuhen suchen. Es gibt jedoch Sonderfälle, in welchen eine gewisse Stabilisierung gewünscht ist, beispielsweise beim Wandern. Dann dürfen die Schuhe den Fuß beziehungsweise Knöchel gerne fest umschließen, um die Seitenstabilität zu erhöhen oder ihn vor spitzen Steinen, herabfallenden Gegenständen sowie weiteren Gefahren zu schützen.

  • …einen gesunden Bewegungsablauf unterstützen, was zum Beispiel durch ein Fußbett passieren kann oder durch eine spezielle Form der Sohle. Je nachdem, um welche Art von Schuh es sich handelt, sollte der jeweilige Bewegungsablauf also nicht nur problemlos möglich sein, sprich ohne Einschränkungen, sondern sogar aktiv gefördert werden. Das gilt vor allem bei Sportschuhen zum Laufen oder für Outdooraktivitäten wie Wandern.

  • …die Gelenke schonen, indem die Sohle über eine angenehme Federung verfügt und dem Fuß seine natürliche Bewegungsfreiheit lässt. So können sich die Gelenke frei bewegen, werden aber durch ein sanfteres Auftreten und Abrollen vor den ständigen Erschütterungen geschützt – was vor allem beim Fersengang wichtig ist.

  • …die Muskulatur gleichmäßig und ausreichend trainieren, denn falsche Schuhe können dazu führen, dass es zu einem muskulären Ungleichgewicht kommt oder die Füße allgemein zu wenig trainiert werden. Hierbei gilt das Motto: Je natürlicher der Bewegungsablauf in den Füßen möglich ist, umso besser.

  • …Schmerzen und dadurch Gangstörungen verhindern, wenn jemand bereits Probleme beim Gehen hat, aber auch bei einem gesunden Bewegungsbild. Schuhe können also aktiv dazu beitragen, Schmerzen zu lindern oder präventiv zu verhindern. Zudem dürfen sie natürlich niemals selbst solche Schmerzen verursachen, sei es durch Druckstellen oder Blasen. Eine geeignete Passform zu finden, gegebenenfalls mit einer Polsterung oder Federung an der schmerzenden Stelle, ist daher beim Schuhkauf das A und O.

  • …das richtige Abrollverhalten fördern, was vor allem wichtig ist, wenn eine Fußfehlstellung oder andere Probleme beim Abrollen vorliegen. Es gibt daher Schuhe, deren Sohle so gestaltet ist, dass sie das Abrollen erleichtert und dadurch aktiv fördert. Ob das in Ihrem Fall sinnvoll ist und in welcher Form, besprechen Sie am besten mit Ihrem Arzt oder Physiotherapeuten.

Barfuß vs. Schuhe: Was ist wirklich besser?

Das Barfußgehen sei gesünder als das Tragen von Schuhen, heißt es immer wieder. Tatsächlich fördert es die Fußgesundheit, denn so ist ein natürlicher Bewegungsablauf möglich, die Muskulatur wird gestärkt und die Bänder gekräftigt. Experten empfehlen daher, so oft wie möglich barfuß zu gehen – allerdings nur dort, wo es für den Fuß ungefährlich ist. Schließlich können heiße Böden oder spitze Steine zahlreiche Verletzungsrisiken bergen. Es ist daher nicht möglich, im Alltag vollständig auf Schuhe zu verzichten.


Machbar ist jedoch, die Schuhe richtig auszuwählen, um auch dann die (Fuß)Gesundheit zu fördern, wenn das Barfußgehen keine Option ist. Sofern bei Ihnen keine Gangstörungen vorliegen, ist der optimale Schuh daher jener, welcher Ihren Füßen ein Maximum an Bewegungsfreiheit lässt.


Der Schuh sollte so wenig wie möglich in den Bewegungsablauf eingreifen, sondern lediglich rundum für Sicherheit sorgen, sozusagen als Schutz vor einem heißen Boden, vor Glasscherben, vor einem Sonnenbrand, vor herunterfallenden Gegenständen und, und, und…


Fazit

Wir achten in unserem Online-Shop deshalb darauf, Ihnen nur Schuhe mit einem Maximum an Qualität zu offerieren, welche diese Kriterien erfüllen. Zusätzlich finden Sie spezielle Schuhe, beispielsweise mit Fußbett, die vor allem dann geeignet sind, wenn Sie bereits unter Problemen leiden oder Ihren Fuß aktiv beim Gehen unterstützen möchten. Wann das sinnvoll ist, hängt stets vom Einzelfall ab, wie Sie nun wissen.

Sicherlich werden aber auch Sie fündig und können dadurch nicht nur die Gesundheit Ihrer Füße und Ihres Bewegungsablaufs unterstützen, sondern genießen zugleich in optischer Hinsicht eine große Auswahl. Sehen Sie sich gerne um und lassen Sie sich begeistern!