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Die sogenannte Ballenzehe gehört zu den häufigsten Fehlstellungen des Fußes überhaupt. Rund ein Viertel der Erwachsenen in Deutschland zwischen 18 und 65 Jahren weist die typische, nach innen gerichtete große Zehe vor – meist an beiden Füßen.
Ein Hallux valgus muss dabei nicht immer mit Schmerzen einhergehen. Dennoch ist es sinnvoll, möglichen Beschwerden rechtzeitig entgegenzuwirken. Wir zeigen Ihnen, welche Ursachen Ballenzehen haben können und worauf Sie bei der Behandlung achten sollten.
Beim Hallux valgus handelt es sich um eine Fehlstellung des Großzehengrundgelenks. Das charakteristische Merkmal ist der Knick der Großzehe, die im Grundgelenk nach außen drängt. Allgemeinhin ist diese Fehlstellung aufgrund ihrer auffälligen Form als Ballenzeh oder Überbein bekannt.
Durch die Neigung des großen Zehs zum Fußaußenrand tritt der Mittelfußkopf hervor. Da er oft gegen den Schuh drückt, entstehen hier zusätzlich Schwellungen und Entzündungen. Die Verschiebung sorgt außerdem dafür, dass die Großzehensehne bei Hallux valgus nicht mehr gerade durch das Grundgelenk der Großzehe verläuft.
Hallux valgus kann unterschiedliche Ursachen haben, von denen sich viele gegenseitig überlagern oder bedingen. Es besteht beispielsweise eine genetische Komponente. Das heißt, Ballenzehen können familiär vererbt werden.
Es braucht aber noch weitere Einflüsse, damit sich die genetische Veranlagung wirklich durchsetzt. Zu den Risikofaktoren gehören zum Beispiel:
Die Wirkung der Sehnen auf den Großzeh bei einem Hallux valgus lässt sich mit einem gespannten Bogen vergleichen: Durch den anhaltenden Zug dreht sich der große Zeh aus dem Großzehengrundgelenk heraus. Der Zeh selber dreht sich durch den Zug der Sehnen einwärts und verdrängt damit die anderen Zehen.
Deshalb ist die Folge eines Hallux valgus häufig eine Fehlstellung der übrigen Zehen. Ballenzehen führen vielfach gleichzeitig zu Hammerzehen oder Krallenzehen.
Das auffälligste Merkmal bei Hallux valgus ist die damit verbundene Fehlstellung des Großzehs. Zeh und Fuß verlieren dadurch ihre natürliche Form und wirken unter kosmetischen Gesichtspunkten weniger attraktiv.
Abgesehen von dieser sichtbaren Abweichung der Großzehe und dem hervortretenden Großzehgrundgelenk entstehen durch Ballenzehen verschiedene Beschwerden. Diese sind allerdings nicht bei allen Betroffenen so gravierend, dass sie einer Behandlung bedürften. Vor allem in frühen Stadien ist die Veränderung noch nicht ausgeprägt genug, um Entzündungen oder Schwellungen hervorzurufen.
Oft reicht angepasstes Schuhwerk (etwa mit größerer Schuhweite) bereits aus, um Beschwerden zu vermeiden. In manchen Fällen führen Ballenzehen aber durchaus zu schmerzhaften Symptomen und Komplikationen:
Ballenzehen selbst sind nicht schmerzhaft, allerdings betreffen die Veränderungen im Gelenk auch umliegende Strukturen wie Schleimbeutel. Das führt zu übermäßigen Belastungen, etwa beim Abrollen des Fußes.
Daraus resultieren Entzündungen und Verschleißerscheinungen. Die damit verbundenen Schmerzen treten bei vielen Patienten zunächst nur unter bestimmten Bedingungen auf. Mit dem Fortschreiten der Fußerkrankung sind die Schmerzen jedoch belastungsunabhängig und auch bei ruhendem Fuß spürbar. Das liegt nicht zuletzt daran, dass die Schwellung von Schleimbeuteln und anderen Weichteilen zu noch mehr Reibung im Schuh führt – was wiederum eine noch stärkere Schwellung der Schleimbeutel nach sich zieht.
Schmerzen entstehen zudem durch den stärkeren Abrieb des Knorpels im Gelenk. Die Folge ist eine fortschreitende Arthrose im Großzehengrundgelenk. Diese verursacht vor allem bei Ruhe starke Schmerzen.
Anders als bei einem
Fersensporn
ist die Fehlstellung der Großzehe beim Hallux valgus auf den ersten Blick zu erkennen. Anhand des veränderten Gelenks und zusammen mit der Beschreibung der Beschwerden kann der Arzt deshalb bereits eine erste Diagnose stellen.
Ein ausführliches Gespräch und eine körperliche Untersuchung sind selbstverständlich dennoch erforderlich. Neben einer möglichen erblichen Veranlagung sind zahlreiche weitere Fragen zu klären.
Bei der Anamnese geht es unter anderem darum zu klären, auf welche Weise sich die Großzehe und das Grundgelenk verändern, welche weiteren Symptome bereits auftreten und wie es um die Beweglichkeit des Fußes bestellt ist. Fußspezialisten fragen dazu im Patientengespräch ab, ob:
Im Zuge einer Tastuntersuchung (Palpation) ermittelt der Orthopäde den Zustand des Großzehengrundgelenks genauer. So kann er feststellen,
Ein Röntgenbild macht es möglich, die geometrische Abweichung der Fehlstellung präzise zu messen. Mit Hilfe einer Kernspintomographie (MRT) wird der betroffene Fuß auf Folgeschäden wie Knorpelschäden, Einklemmungen von Weichteilen oder Knochenschäden untersucht.
Die Abweichung des Großzehenwinkels von der normalen Stellung und die Schwere des Befunds lassen sich anhand von Röntgenaufnahmen ermitteln.
Um begleitende Störungen und Fehlstellungen zu erkennen, führen Orthopäden computergesteuerte Fußdruckmessungen durch. Damit lassen sich verschiedene Belastungszonen, die Lage des Körperschwerpunkts und die Statik des Fußes im Computermodell abbilden. Auf diese Weise ist beispielsweise zu erkennen, ob bei den Patienten ein Knick-Senkfuß vorliegt, der auf eine Störung des Fußlängsgewölbes zurückgeht.
Eine dynamische Ganganalyse liefert darüber hinaus Informationen zur genauen Belastung der verschiedenen Bereiche des Fußes während der unterschiedlichen Gangphasen.
Sobald ein Hallux valgus mit Beschwerden verbunden ist, sollte eine medizinische Behandlung erfolgen.
Die Therapien verfolgen dabei unterschiedliche Ziele:
Alle diese Behandlungsziele sollen langfristige Einschränkungen der Beweglichkeit verhindern. Die Therapie wird immer individuell auf den jeweiligen Zustand der Fehlstellung und auf die Beschwerden des Patienten abgestimmt. In der Regel sind konservative Behandlungsmethoden ausreichend:
Eine Operation zur Korrektur einer Ballenzehe ist nur bestimmten Voraussetzungen möglich. Kosmetische Gründe sind nicht ausreichend für einen operativen Eingriff. Die Notwendigkeit muss ein Facharzt für Orthopädie oder Fußchirurgie feststellen. Die Entscheidung für oder gegen eine Operation hängt von unterschiedlichen Faktoren ab:
Je nach Befund hat die Operation unterschiedliche Zielsetzungen:
Zur Nachbehandlung im Anschluss an eine Operation gehört ein Vorderfußentlastungsschuh, um den operierten Fuß für mehrere Wochen ruhigzustellen. Diese Zeit braucht der Fuß auch, um wieder abzuschwellen.
Wie können Sie einem Hallux valgus vorbeugen?
Gymnastische Übungen für die Füße helfen dabei, die Fußmuskulatur zu stärken und Ihre Zehen beweglicher zu machen. Regelmäßige Greifübungen etwa sind dafür bestens geeignet. Versuchen Sie dabei, mit den Zehen verschiedene Gegenstände vom Boden aufzuheben. Vom Handtuch bis zu kleineren Objekten ist alles möglich. Wichtig sind Übungen, mit denen Sie das Fußquergewölbe fördern. So vermeiden Sie einen Spreizfuß.
Welche Schuhe beugen der Bildung eines Hallux valgus vor?
Achten Sie auf fußgerechtes Schuhwerk. Zu enge Schuhe und High Heels sind zwar nicht der alleinige Grund für eine Ballenzehe, sie begünstigen bei häufigem Tragen jedoch eine Fehlstellung. Gerade im Bereich der breitesten Stelle des Fußes sollten die Schuhe nicht einengen. Materialien wie Textil oder Mesh sind meist dehnbarer wie Leder und können helfen, Hallux valgus vorzubeugen.
Wer behandelt einen Hallux valgus?
Ballenzehen sind ein Fall für einen Facharzt der Orthopädie. Dieser kann eine schnelle und präzise Diagnose stellen und eine geeignete Therapie verordnen. Damit erhöhen Sie die Chancen, die Fußfehlstellung durch einen rechtzeitigen Beginn einer konservativen Behandlung zu verbessern.
Wie ist die Prognose bei Hallux valgus?
Ohne Behandlung schreitet die Veränderung der Großzehe kontinuierlich fort. Die Prognose ist daher abhängig davon, wann eine Behandlung anfängt. Konservative Therapien zeigen in den meisten Fällen Erfolg, bei Operationen kommt es nur äußerst selten zu Komplikationen.
Suchen Sie rechtzeitig einen Facharzt auf, um sich eingehend zu den Behandlungsmöglichkeiten beraten zu lassen.