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Die Schuhsohle: Materialien, Formen, Funktionen

Die Schuhsohle: Materialien, Formen, Funktionen

Die Sohle spielt bei der Auswahl neuer Schuhe für viele Menschen eine untergeordnete Rolle. Dabei kann sie nicht nur optisch, sondern vor allem für den Komfort einen großen Unterschied machen. Welche Materialien verwendet wurden, welche Form die Schuhsohle hat und weitere Faktoren bestimmen zu großen Teilen über die Eigenschaften des Schuhs – beispielsweise beim Gehen über vereiste oder unbefestigte Wege, beim Joggen, beim langen Stehen und in vielen weiteren Situationen. Sie sollten daher ein Grundwissen über die Schuhsohle, ihre Materialen, Formen und Funktionen besitzen, um in Zukunft die bestmögliche Wahl zu treffen.





Schuhsohlen in vielen verschiedenen Variationen

Schon in optischer Hinsicht zeigen sich große Unterschiede zwischen den Sohlen. Es gibt sie zum Beispiel in verschiedenen Farben. Meistens wird die Sohle bewusst unauffällig gestaltet, damit sie sich ins Gesamtbild einfügt, doch es gibt auch Schuhe, bei denen sie sich gezielt abheben soll. Das wohl prominenteste Beispiel hierfür sind die roten Sohlen der Marke Louboutin.


Weiterhin kann die Sohle durch ihre Form ins Auge stechen: Es gibt dicke Plateau-Sohlen, Schuhe mit Absätzen in vielfältigen Varianten oder blinkende Schuhsohlen mit LED-Lichtern.


Doch auch bezüglich der „inneren Werte“ gibt es bei Schuhsohlen große Unterschiede, obwohl diese auf den ersten Blick nicht ersichtlich sind. In modernen Schuhen sind oft innovative Technologien verarbeitet, die den jeweiligen Einsatzzweck des Modells bestmöglich unterstützen sollen.


Es gibt beispielsweise spezielle Schuhe zum Joggen, orthopädische Sohlen zum Ausgleich von Fehlstellungen, atmungsaktive Schuhsohlen für besonders heiße Tage und viele weitere Besonderheiten, die den Komfort und die Funktionalität für den Träger maximieren sollen. Heutzutage gibt es somit zahlreiche Arten von Sohlen, weshalb Sie beim Kauf nicht nur auf die Optik, sondern eben auch auf deren Merkmale achten sollten.




Welche Funktionen hat die Schuhsohle?

Um die „inneren Werte“ der Sohlen besser bewerten zu können, ist es wichtig, die Funktion der Schuhsohle zu verstehen. Denn diese dient eben nicht nur optischen Zwecken, sondern sie hat großen Einfluss auf die Einsatzmöglichkeiten, den Komfort und viele weitere Merkmale der jeweiligen Schuhe. Denn die Sohle übernimmt folgende grundlegende Funktionen:


  • Schutz vor Umwelteinflüssen:

    Kälte, Feuchigkeit, Hitze, Eis – es gibt viele Szenarien, in denen die Umwelt hohe Ansprüche an die Schuhsohle stellt. Sie muss nicht nur robust genug sein, um diesen standzuhalten, sondern zugleich einen optimalen Schutz für den Fuß gewährleisten.


  • „Kräften“ durch Körpergewicht oder Reibung standhalten:

    Eine Herausforderung für die Sohle ist auch der „Gebrauch“ der Schuhe, denn dabei entstehen verschiedene Einflüsse. Dazu gehören die Belastung durch das Körpergewicht und die Reibung zwischen der Sohle und dem Fuß.

    Gleichzeitig gibt es eine Reibung zwischen Schuhsohle und Boden, der einen gewissen Abrieb verursacht. Auch die ständigen Bewegungen führen zu Knicken, Biegungen oder anderen Belastungen für die Sohle, die sie ausgleichen muss, um maximalen Komfort zu bieten.


  • Ausgleich der Bodenbeschaffenheit:

    Auch Unebenheiten auf dem Boden müssen durch die Schuhsohle in einem gewissen Ausmaß ausgeglichen werden. Das bedeutet einen Schutz des Fußes vor spitzen Steinen, Glasscherben oder anderen Gefahren. Gleichzeitig wird das Risiko des Umknickens verhindert und die Bänder sowie Sehnen im Fuß werden entlastet, wenn der Schuh eine optimale Balance unterstützt.


  • Stabilität als „Rückgrat“ des Schuhs:

    Die Schuhsohle ist häufig der steifste Part am Schuh und verleiht ihm somit eine gewisse Stabilität. Sie wird daher auch als „Rückgrat“ bezeichnet. Dennoch muss sie ausreichend Flexibilität für eine natürliche Bewegung bieten, sodass die Schuhsohle einen regelrechten Spagat meistern muss, um beiden Anforderungen gerecht zu werden.


  • Füße thermisch vom Außenklima abkoppeln:

    Vor allem an sehr heißen oder sehr kalten Tagen, übernehmen Schuhe zusätzlich die Funktion, das Fußklima zu regulieren. Die Sohle spielt dabei eine wichtige Rolle, denn sie schützt den Fuß auch bei einem heißen Untergrund vor Verbrennungen. Gleichzeitig schottet sie die Füße in der kalten Jahreszeit von den niedrigen Temperaturen des Bodens ab, um Unterkühlungen und dadurch eine Erkrankung zu verhindern.


  • Leichtigkeit für ein unbeschwertes Gefühl:

    Trotz dieser Abschottungsfunktion, sollte die Schuhsohle möglichst leicht sein. Das erhöht den Komfort für den Träger beziehungsweise die Trägerin.


  • Eindringen oder Bilden von Feuchtigkeit verhindern:

    Eine weitere Schutzfunktion der Sohle ist jene vor Feuchtigkeit. Sie ist zwar nicht alleinig, aber ebenfalls dafür zuständig, Feuchtigkeit nach außen zu transportieren beziehungsweise draußen zu halten. Atmungsaktivität und Wasserdichtigkeit sind bei der Auswahl Ihrer neuen Schuhe daher zwei wichtige Punkte.


  • Nachhaltigkeit durch recycelbare Materialien:

    Auch an die Nachhaltigkeit von Schuhsohlen werden immer höhere Ansprüche gestellt. Bestenfalls handelt es sich um umweltfreundliche Materialien, die recycelt werden können und in ihrer Produktion nachhaltig sind. Sie dürfen zudem keine gesundheitsschädlichen Stoffe enthalten.


  • Eine natürliche Bewegung erlauben:

    Wie bereits erwähnt, sind moderne Schuhsohlen oft mit innovativen Technologien ausgestattet. Diese lassen nicht nur eine natürliche Bewegung zu, sondern fördern diese sogar aktiv. Das ist vor allem bei Schuhen essentiell, die zum Sport getragen werden oder in denen Sie sehr lange oder weit gehen möchten.


  • Sicherstellung der Rutschfestigkeit durch Bodenhaftung:

    Vor allem, aber nicht nur, im Winter ist die Sohle wichtig, um ein Ausrutschen zu verhindern. Entscheidend dafür ist, neben den verwendeten Materialien, auch das Profil der Schuhsohle. Dieses muss daher passend zum Einsatzzweck der Schuhe ausgewählt werden.


  • Elastizität für eine freie Bewegung:

    Mit der Flexibilität ist bereits ein wichtiges Stichwort gefallen, denn eine qualitativ hochwertige Sohle erlaubt dem Fuß eine maximale Bewegungsfreiheit, ohne dabei ihre Schutzfunktionen zu vernachlässigen. Je natürlicher die Bewegung des Fußes nämlich ist, desto gesünder ist sie zugleich. Die Sohle muss daher möglichst elastisch sein.


  • Erfüllung modischer Anforderungen:

    Weiterhin spielt für viele Menschen natürlich auch die Optik eine wichtige Rolle, wenn sie neue Schuhe kaufen – sogar bei der Sohle. Zwar fügt sich diese oft unauffällig ins Gesamtbild ein, doch auch auffällige Varianten wie Absätze, Plateau- oder bunte Sohlen erfreuen sich großer Beliebtheit. Sie dürfen daher beim Schuhkauf natürlich neben der Funktionalität und Qualität durchaus auch auf die Optik der Sohle achten.


  • Beste Qualität bei geringstmöglichem Preis:

    Zuletzt dürfen die Kosten nicht außer Acht gelassen werden. Qualität hat bekanntlich ihren Preis, dennoch gibt es große Unterschiede im Preis-Leistungs-Verhältnis der Schuhsohlen. Die teuerste muss daher nicht zwingend die beste Option sein.


Bei der Auswahl neuer Schuhe sollten Sie daher in Zukunft auch der Sohle (mehr) Beachtung schenken. So stellen Sie sicher, dass das Modell komfortabel am Fuß sitzt, optimal für den Einsatzzweck geeignet ist, den Umwelteinflüssen standhalten kann und einen ausreichenden Schutz bietet. Dadurch fördern Sie Ihre Fußgesundheit und Ihr Wohlbefinden in den neuen Schuhen.




Einlegesohlen sorgen für wärmere Füße im Winter, ein besseres Fußklima und helfen bei orthopädischen Problemen

Diesen Unterschied macht die Form der Sohle

Wenn es um die Form der Sohle geht, lohnt sich zuerst ein Blick auf ihren Aufbau: Denn es gibt nicht die eine Schuhsohle, sondern diese besteht in der Regel aus mehreren Schichten. Der äußere Teil, sozusagen die Fläche, die den Boden berührt, ist die sogenannte Laufsohle. Im Inneren befindet sich hingegen die Deck(brand)sohle. Diese Schicht berührt den Fuß.


Zwischen diesen Sohlen können bei Bedarf weitere Schichten angebracht werden. Dabei handelt es sich oft um eine Brandsohle, Ausballung und Zwischensohle. Zudem können Sie mit Einlegesohlen arbeiten, beispielsweise für mehr Wärme im Winter, ein besseres Fußklima oder gegen orthopädische Probleme. Welche Form dieses Zusammenspiel aus vielen einzelnen Sohlen annimmt, macht durchaus einen Unterschied:

  • Absatzsohle:

    Sohle mit integriertem Absatz, sprich der Fersenbereich liegt höher als der Vorderfuß – wie viel, hängt vom jeweiligen Modell ab.

  • Gleitschutzsohle:

    Sohle in dünner Form mit Halbsohle, die nachträglich angebracht wurde und aus leicht profiliertem Gummi besteht.

  • Halbsohle:

    Sohle, die nur bis knapp über die Ballenlinie, das sogenannte Sohlengelenk, geht.

  • Keilsohle:

    Sohle, die ählich der Absatzsohle im Fersenbereich an Höhe gewinnt, jedoch mit einem geraden Übergang – also ohne tatsächlichen „Absatz“.

  • Langsohle:

    Sohle, die klassisch von der Ferse bis zur Spitze des Schuhs reicht.

  • Plateausohle:

    Sohle, die ungewöhnlich dick ist, aber gleichbleibend, sprich ohne erhöhten Fersenbereich.

  • Profilsohle:

    Sohle aus Gummi mit einem stark ausgeprägten Profil für schwierige Untergründe.

  • Schalensohle:

    Sohle mit einem Rand, der sich an den Seiten etwas nach oben zieht – ähnlich einer Schale – für einen größeren Schutz.


Weiterhin wird je nach Profil zwischen den Schuh- und Sohlentypen unterschieden. Es gibt beispielsweise die Golfsohle oder die Ridgewaysohle, um nur zwei von vielen Beispielen zu nennen.


Einen großen Unterschied macht zudem das Innenleben der Sohle, denn heutzutage stecken in einer Schuhsohle oft modernste Technologien. Dazu gehören zum Beispiel GORE-TEX für mehr Atmungsaktivität oder die sogenannten „Beads“, also kleine Kügelchen in der Sohle für eine noch bessere Dämpfung. Keinesfalls besteht eine Sohle also nur aus zwei aneinander geklebten Materialflächen. Dennoch ist das Material relevant.




Das richtige Material auswählen – je nach Einsatzzweck

Je nach Einsatzzweck stellen Sie unterschiedliche Anforderungen an Ihre Schuhe. Im Winter müssen diese beispielsweise Rutschfestigkeit und Wärme bieten. Bei Sportschuhen sind hingegen Leichtigkeit, Flexibilität und eine Dämpfung gefragt. Das Material hat einen großen Einfluss auf diese Eigenschaften der Sohle und damit ihre Einsatzmöglichkeiten. Unterschieden wird zwischen Sohlen aus


  • Gummi:

    Eine Schuhsohle aus Gummi gilt als besonders hitzebeständig, robust, aber auch flexibel. Sie schützt Ihre Füße optimal vor äußeren Einflüssen und ist auch auf groben Untergründen abriebfest – jedoch bringt sie Einbußen bei der Atmungsaktivität und Kälteflexibilität mit sich.

  • Holz:

    Sohlen aus Holz gelten als nachhaltig und langlebig. Sie bringen außerdem eine große Stabilität mit sich und verbessern dadurch automatisch die Haltung des Trägers beziehungsweise der Trägerin. Zudem werden Stöße gut absorbiert und die Füße optimal geschützt. Allerdings sind Holzsohlen wenig(er) komfortabel und bedürfen oft einer Spezialanfertigung für die richtige Passform.

  • Kautschuk:

    Schuhsohlen aus Kautschuk werden auch als Kreppsohlen bezeichnet. Aufgrund der aufwändigen Herstellung, sind sie vergleichsweise teuer, bieten dafür aber eine hervorragende Dämpfung und maximalen Komfort. Das Material ist abriebfest und vor allem eines: nachhaltig.

  • Kork:

    Als Material überzeugt Kork vor allem durch hohen Komfort. Alleine ist es aber nicht als Schuhsohle geeignet und wird daher beispielsweise mit Gummi gemischt. Dann kann Kork vor allem bei orthopädischen Schuhen seine Vorteile ausspielen, die neben dem Komfort in einem guten Schuhklima, der Atmungsaktivität und der Nachhaltigkeit liegen.

  • Leder:

    Bei Schuhen erfreut sich Leder als natürliches Material großer Beliebtheit, auch im Bereich der Sohle. Leder ist ökologisch und atmungsaktiv. Es gilt außerdem als reißfest und langlebig. Allerdings können Ledersohlen bei Feuchtigkeit rutschig werden.


Überprüfen Sie daher vor dem nächsten Schuhkauf, aus welchem Material die Sohle ist und ob sie sich überhaupt für den angedachten Einsatzzweck eignet. Dadurch erhalten Sie komfortable Schuhe, die Ihren Anforderungen genügen und an denen Sie noch mehr Freude haben – denn sie sehen nicht nur gut aus, sondern sind auch funktional.




Die „inneren Werte“ der Schuhsohle vor dem Kauf überprüfen

Neben der Form und dem Material der Sohle, unterscheiden sich diese – wie erwähnt – auch hinsichtlich der eingesetzten Technologien. Es gibt zum Beispiel spezielle Laufschuhe, Sohlen für den Winter, atmungsaktive Sohlen und viele weitere Besonderheiten. Vor allem höherpreisige Schuhe halten oft allerhand technologische Besonderheiten in der Sohle versteckt. Es lohnt sich daher, sich vor dem Kauf über die Details der Sohle zu informieren und auch diese bei Ihrer Entscheidung zu berücksichtigen.